92
C. Länderkunde.
Durch die in dem Nördlichen Landrücken vorhandenen Niederungen brach
das Wasser sich Bahn und schuf so die Unterläufe der Oder und Weichsel,
die in ihrem Lauf große Ähnlichkeit haben. Nachdem im Gebiet der alten
Flußläufe jahrtausendelang ein unwirtliches Nebeneinander von Sand und
Sumpf bestanden, schuf die rastlose Tätigkeit der Herrscher Preußens durch
Trockenlegung und Äanalbau andere Verhältnisse.
Durch Friedrich Wilhelm I. wurde das Havelläudische Luch entwässert,
wodurch ein vortreffliches Wiesenland gewonnen wurde. Au den höher ge-
legenen Stellen wurde der Ackerbau ausgenommen. Eine großartige Schöpfung
war die Trockenlegung und Rodung des Oderbruches durch Friedrich den
ö9. Straße des Dorfes Leipe im Spreewalde.
Der Tpreewald bestand früher meist aus Eichen. Diese sind gerodet, und der weit gröhere Teil des Waldes
ist in vorzügliche Wiesensluren, in Gemüseäcker und Gärten verwandelt. Im Rest des Waldes herrscht
die Erle, auch Esche und Weide gedeihen üppig. Jedes Gehöft nimmt meist eine Insel ein. Die von
Schlingpflanzen umrankten Wohnungen sind Blockhäuser mit Strohdächern.
Großeu, der stolz sagen konnte: „Hier habe ich eine Provinz erworben, für
die ich keine Soldaten zu halten brauche." Nach dem Siebenjährigen Kriege
unternahm der König die Kultivierung des Netze- und Warthebruchs,
wo eine völlig veränderte Gegend entstand: die Stadt Bromberg, die jetzt
58 000 E. zählt, war damals ein elender Ort mit 500 E. Die Kulturarbeit
setzte sich fort in den die Oder und Elbe verbindenden Kanälen, von denen
der Große Kurfürst 1650 mit dem Müllrofer Kanal den ersten angelegt
hatte, liberall wurden alte Flußläufe benutzt. Der Bromberg er Kanal
verband Brahe und Netze, und dadurch wurde der Wasserweg geschaffen,
auf dem das Holz der russischen Wälder nach dem Innern Preußens gelangen
konnte. Der Finow-Kanal verbindet Oder und Havel, an ihm liegt Ebers-
walde mit einer Forstakademie. Zweimal werden die Havelläuse verbunden
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Friedrich
148
B. Länderkunde. — I. Asien.
befruchtete Täler, in denen noch hoch hinauf Getreide reift, selbst in Tibet.
In Ostturkestäu ist der Anbau von Reis und Mais, Obst und Wein in den
Flußoasen der Gebirgsränder möglich.
Das Hochlaud von Zentralasien ist die Heimat wichtiger Haustiere,
der Pferde, Schafe, Ziegen, Esel und Kamele. In dem Ertrag ihrer Herden
findet die Mehrzahl der spärlichen Bevölkerung den Unterhalt. Der gezähmte
Jak, der als Reit- und Lasttier benutzt wird, ist durch ganz Tibet, aber auch
in der Mongolei verbreitet.
84. Dünen am rechten Ufer des Tarim.
In einem großen Bogen durchzieht der Tarim die endlose Sandwüste Innerasiens. Die Feuchtigkeit, welche
die Nähe des Flusses mit sich bringt, verleiht hier den Dünen einen kräftigeren Halt und größere Höhe
als im Innern der Wüste. Durch Auswaschung am Grunde der Sandmauer und fortgesetzte Sand-
rutsche entstehen der Steilabfall der Dünen nach dem Wasser hin und die zahlreichen Sandbänke und An-
schwemmungen im Bette des merkwürdigen Flusses. (Bild nach Sven Hedin.)
c) Bevölkerung und Siedlungen. Die Bevölkerung besteht vorherrschend aus
Mongolen. Ein großer Teil von ihnen führt in buddhistischen Klöstern ein
Mönchsleben. Staatlich gehört Zentralasien meist zu China; nur im W schiebt
sich britischer, im W und No russischer Besitz hinein. Die britischen Eroberer
haben China in Tibet zwar dem Scheine nach die Herrschaft belassen, sich selbst
aber Handelsfreiheit und im Grunde genommen die Oberherrschaft gesichert.
Größere Siedlungen entwickelten sich nur an den Hauptverkehrsstraßen. In
Ostturkestän sind Jarkend am Tarim (etwa 100) und Kafchgar (etwa 100)
wichtige Handelsplätze. Lhasa ist der Sitz des Dälai-Läma (Bild 85), des geist-
lichen Oberhauptes der Buddhisten in Tibet. Da es nie an Pilgern sehlt, so ent-
wickelte sich in Lhasa ein lebhafter Handel. Bei dem russischen Grenzorte Kjachta
zweigt der mongolische Verkehrsweg (Bild 87) durch die Wüste über Urga (Bild 86)
nach Peking von dem Sibirischen Trakt ab. Als wichtige Stationen des Karawanen-
Verkehrs durch diedsüngarei sind erwähnenswert Küldfcha am Jliund Urumtfchi.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Personennamen: Sven_Hedin
Extrahierte Ortsnamen: Asien Tibet Ostturkestäu Zentralasien Tibet Mongolei Innerasiens Mongolen Zentralasien China China Tibet Ostturkestän Lhasa Tibet Lhasa Peking Jliund_Urumtfchi
178
B. Länderkunde. — Iii. Afrika.
1. Der französische Schutzstaat Marokko.
(440 000 qkui, 5 bis 8 Mill. E.)
§ 131. Wirtschaftliche Verhältnisse. Von den Atlasländern besitzt Marokko die
ausgedehnteste Kulturfläche. Gleich am Nordfuße des Atlas breitet sich ein
Gürtel von Berieselungsoasen, gespeist aus der Fülle der Gebirgswasser,
mit subtropischen Früchten aus. Wem, Oliven, Datteln, Feigen, Granat-
bäume finden das beste Gedeihen; stellenweise reiht sich Obstgarten an Obst-
garten. An das Fruchtbaumland schließt sich nordwärts ein wasserarmer
Steppengürtel, der als Weidelaud benutzt wird. Der Viehstand um-
faßt feinwollige Schafe, feinhäutige Ziegen, vortreffliche Pferde, Maultiere,
108. Blick auf Tanger von der Zitadelle aus.
Das Äußere der meist weiß getünchten Häuser mit ihren flachen Dächern ist höchst einfach; nur sehr wenige
Fenster sind nach der Straße gerichtet. Der rege Handel Tangers liegt meist in den Händen der Juden,
die sich in Tanger freier bewegen können als in den übrigen Städten des Landes und hier auch nicht in
einem besonderen Judenviertel zu wohnen brauchen.
Rinder und Kamele. Der fruchtbare Küstenstreifen am Atlantischen Ozean
und das Kulturland des Tell, wo der Steppenstaub als vorzügliche Schwarz-
erde große Flächen bedeckt, tragen wogende Weizen- und Gerstenfelder. So
beruht der wirtschaftliche Wert Marokkos auf Acker-, Gemüfe- und Obstbau
sowie auf Viehzucht. Der Bodenbau ist bis jetzt infolge der ungeordneten
Verhältnisse im Innern des Landes und infolge der Ausbeutung der Be-
völkeruug durch die Beamten des Sultans nur lässig betrieben worden.
Daher liegen große Strecken bracb. und das Land bringt, namentlich an
Frühgemüsen und Südfrüchten, bei weitem nicht das hervor, was es liefern
könnte. Die seit alters blühenden Gewerbe, wie Lederbereitung (Maroquin
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Marokko Marokko Tanger Atlantischen_Ozean Marokkos
— 154 —
werden. So schenrte uns jene ferne Zeit den Lehm, aus dem seit tauseud
und mehr Jahren unsre Vorfahren ihre Häuser, aber auch ihre Kirchen
und Kapellen zu Gottes Lob und Preis gebaut haben. —
Im Anschluß daran betrachten wir die Ziegelei.
Versuche.
1. In ein Gefäß mit Sand gießen wir Kalkwasser und lassen das
Wasser allmählich verdunsten. Beobachte die Sandkörnchen! Was ist mit
einigen geschehen? Wiederhole den Versuch einige Male!
2. Ein Stück kalkhaltigen Sandstein legen wir in ein Gefäß, gießen
kohlensäurereiches Wasser darauf und lassen es längere Zeit stehen.
In den Dünen Güterslohs!
Bon den Dünen am Meeresstrande habt ihr alle schon gehört. Viel-
leicht hat der eine oder andre von euch sie schon gesehen oder gar mit
seinem Spaten Burgen dariu gebaut im Angesichte des weithin glänzenden,
brausenden und schäumenden Meeres. Aber daß wir bei uns iu der Heide,
wo weder See noch Teich vorhanden ist, Dünen finden sollen, das wird
euch wunderbar vorkommen. Und doch ist es so! Auch wir haben echte,
hohe Dünen wie am Meeresstraude. Auch sie hat das Meer und der Wind
geschaffen. Zwar das Meer ist verschwundeu, aber die Dünen sind ge-
blieben. Heute wollen wir in sie heinein wandern, durch ihreu Saud waten
und von ihren Kämmen Ausschan halten über die unendlich weite Ebene,
in der vor vielen, vielen Jahren das Meer seine Fluten wälzte.
An der Dalke entlang führt uns der Weg nach Kattenstroth. Haben
wir die Brücke bei Barkeys Mühle überschritten, dann taucht vor unfern
Augen bald ein ganz andres Bild aus. Hatten wir vorher Äcker und grüne
Wiesen zur Rechten und zu uusrer Linken den murmelnden Bach mit
seinen Pappeln, Weiden und Erlen, so gehen wir jetzt auf dem langsam
ansteigenden Wege schou tief im Sande. Nach Südwesten erblicken wir
niedrige Höhen, weiße Sandflächen und dunkle Kiefernwaldnngen. Dünn
und niedrig ist der Roggen auf den Ackerstreifen. Jetzt hat aller Anbau
aufgehört. Nur Sand und Kieferugehölz rund um uns her! Wander-
legge, Lolchgras, Thymian und Frühlingsruhrkraut bedeckeu hier deu
sandigen Abhang; Zirpen, Heupferdchen springen umher, und gold-
schimmernde Käser hasten über den Boden. Dort wieder stehen Kiefern,
trockne Nadeln bedecken dicht den Boden. Kein Pflänzchen gedeiht hier, nur
hin und wieder lugt ein roter Pilz aus dem Dunkel hervor. Während
diese Sandhügel mit ihrem spärlichen Graswuchs deu Jnuendünen gleichen,
erinnern uns jene steilwandigen, kahlen Sandhöhen an die weißen, nackten
Dünen hart am Meeresstrande. Überall finden wir dort den seinen, gelben
Sand, der unter unsern Tritten herniederrieselt, wenn wir versuchen, den
Abhang hinanfzuklimmen. Wo der Wind ihn fassen kann, da wirbelt er
ihn langsam, aber unaufhörlich weiter. Kein Zaun, keine lebende Hecke, keine
Mauer schützt die Felder, die Gärten. Alles wird allmählich unter dem
Sand begraben und vernichtet. Wie aber hier in den Gütersloher Dünen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Die Einzig rauscht, es tönt ein Pfiff, am Bogen ruht des Jägers Griff, der Biber zeigt die dunkle Schnauz’ — da fliegt der Bolzen schwirren Lauts.
Dom Wasser tönt ein dumpfer Schrei, gefpenft’ger Schatten huscht vorbei, nun fällt dem Grafen übers Haupt ein Strich, der chm den Fitem raubt.
Dann fällt er in den feuchten Grund, ein Knebel schließt chm rasch den Mund, das Buge deckt ein dichtes Band, und Striche fesseln seine Hand.
Er möchte rasen, möchte schrein, der Knebel macht chm schwere Pein.
Hun zerrt ein mächt’ger Arm chn fort; er ahnt den Tod an günst’gem Ort.
Bergab, bergauf, talab, talan
auf rauher ungewisser Bahn
geht’ö immer weiter, immer zu,
und Rast gibt’s nicht und nirgends Ruh!
Durch Bäche ohne furt und Steg, durch Wald und Dickicht ohne weg, hier hart Geröll, dort nasser Grund, und bange reiht sich Stund’ an Stund’.
kein wenschenruf dringt an sein Ohr, hein Hundebellen hommt ihm vor, nur schwere, tiefe Einfamheit — ein Todesgang ist’s, endlos weit.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 30 —
ftmlb bedeckt. Die dunklen Nadelwälder haben ihm auch den Namen „Schwarzwald" verliehen.
Dem größten Teile der arbeitsamen Bewohner gibt der Wald Arbeit und Verdienst. Holzfäller schlagen die hohen Tannen nieder und flößen die schlanken Stämme auf den Gebirgsflüssen dem Neckar und Rhein zu. Nachdem sie hier zu großen Flößen vereinigt sind, werden sie rheinabwärts bis Holland geführt. Im dunklen Hochwalde brennt der Köhler die Holzkohlen. An den Gebirgsbächen liegen Zahlreiche Sägemühlen und Glasfabriken, und in fast allen Gebirgsdörfern blüht die Holzschnitzerei. Die fleißigen und geschickten Gebirgsbewohner fertigen mancherlei Lausgeräte, Spielsachen, Musikinstrumente, besonders aber die berühmten Schwarzwälder Uhren. — Neben der Waldwirtschaft wird Viehzucht getrieben, auch bringt der Fremdenverkehr vielen Leuten Verdienst.
3. Der Wasgenwald. Er liegt dem Schwarzwalde gegenüber und ist gleichsam dessen Spiegelbild. Er hat ebenfalls seine höchsten Erhebungen im Süden, ist gleichfalls mit Nadelwald bedeckt und hat gleich jenem eine betriebsame Bevölkerung; diese beschäftigt sich aber hier vorzugsweise mit Spinnerei und Weberei, wobei die Wasserkraft der Gebirgsflüfse zum Treiben der Maschinen benutzt wird.
4. Die Mosel. Auf dem Wasgenwalde entspringt die Mosel. Sie fließt in einem tiefen Tale, das reich an Windungen ist, nach Nordosten und mündet bei Koblenz in den Rhein. Im Moseltale gedeiht der Moselwein.
5. Der Rhein. Der Hauptstrom der Oberrheinischen Tiefebene ist der Rhein. Er entspringt in der Schweiz auf dem St. Gotthard. Nachdem er den Bodensee durchflossen hat, bildet er den berühmten Rheinfall bei Schaffhausen. Bei Basel betritt er die Oberrheinische Tiefebene, die er nun bis Mainz durchzieht. Von rechts strömen ihm Neckar und Main zu.
6. Klima. Wegen ihrer südlichen, tiefen und geschützten Lage hat die Ebene das mildeste Klima Deutschlands. Hier kehrt zuerst der Frühling ein mit seinem Grün und seinem Vogelgesange, hier blühen zuerst die Kirschen- und Pflaumenbäume, hier hat man Anfang Juni bereits reife Kirschen.
7. Erzeugnisse und Bevölkerung. Der Boden der Ebene ist sehr fruchtbar. Nur die Rheinufer sind infolge der häufigen Überschwemmungen mit Sand und Steingeröll bedeckt. Herrliche Obstgärten, Tabak- und Weinpflanzungen wechseln ab mit wogenden Saatfeldern.
Auch eine lebhafte Gewerbetätigkeit hat sich in der dichtbevölkerten Ebene entwickelt. Im südlichen Teile blüht die Tabakverarbeitung, die Woll- und Baumwollspinnerei, -Weberei, -färberei; im nördlichen Teile findet sich ein reger Handelsverkehr; auf dem Rhein,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Holland Koblenz Rhein Moseltale Rhein Oberrheinischen_Tiefebene Rhein Schaffhausen Basel Mainz Main Deutschlands Rhein
B. Südeuropa. — Pyrenäen -Halbinsel. 107
Tie Bodengestaltung der Halbinsel zeigt einen sehr regelmäßigen
Gesamtaufbau. Deu Keru (2/s) des Landes nimmt die kastilische Hoch-
ebene ein. Daran schließt sich im N.s0. das steppenartige aragonische
Tiefland mit dem Flußgebiete des Ebro, (= das Wasser) im 8.-0.
das fruchtbare audalusische Tiesland um den wasserreichen Guadal-
q u i v i r (großer Fluß). Beide Tiesländer sind an ihrer Außenseite von
Hochgebirgen begleitet: das u. Tiesland von den Pyrenäen, das
s. von der Sierra Nevada, (--^ Schneegebirge) welche die südlichsten
Gletscher Europas ausweist und im Mnlahacen eine Höhe von 3500 in
erreicht. (Sierra nennt der Spanier ein Gebirge mit sägesörmigem Ge-
birgskamm). Der Nordrand des Hochlandes erscheint durch die
kautabrische Kette geschlossen. Ter Hauptabdachuug des Landes
nach W. folgen die großen Hochland st röme: Dusro, Taj 0
und Guadiana.
Die Pyrenäen bestehen aus zwei Hauptgebirgszügen, welche im mitt-
leren Teil des ganzen Pyrenäenzuges eine strecke neben einander hinziehen
und das Thal der oberen Garonne einschließen. Hier weist das Ge-
birge auch die höchsten Erhebungen aus. zu deueu der Mont Perdu (mong
perdü) und der (bis W00 m hohe) zerklüftete Felfengebirgsstock der Mala-
detta ^die Verfluchte) gehören. In den Westpyrenäen der Paß von
Roneesvalles. — Das Hochgebirge hat zwar eiue höhere Kammhöhe,
aber eine geringere Gipfelhöhe als die Alpen. Im Gegensatz zu diesen ist
es sehr unwegsam, so daß sein wilder Ausbau nur seitliche Straßenzüge zu-
läßt- Die Schneefelder und Gletscher kommen an Größe denen der Alpen
bei weitem nicht gleich. Den Pyrenäen fehlt auch die Wasserfülle der Alpen,
der Reichtum an Alpenseen und weidereichen Almen. Eine eigenartige Er-
scheiunng der Pyreuäeu sind die Cirknsthäler, welche bis 3u eines
Kreises beschreiben und nur an einer Seite dem Fluß eiueu Ausweg lassen.
Bei ihrem treppenähnlichen Zurückspringen nach oben sind sie riesigen
Amphitheatern vergleichbar.
Die Hochebene wird durch das kastilische Scheidegebrrge in die u-
Hochebene von Altkastilien und die s. von Neufaftilien geteilt. Das
audalusische Scheidege birge mit der Sierra M orsna (= schwarzes
Gebirge) scheidet sie vom Tiefland von Andalusien, das iberische
Quellgebiet vom Ebrotiefland. Am ist sie durch das kautabrische
Gebirge vom Meer getrennt. Sie bildet eine durchschnittlich 700 m hohe
Platte, welche nach W. geneigt ist und ö. und w. in Stusenlandschasten zum
Meer hinabsteigt.
Die Hochlands st röme fließen in tief eingeschnittenen Flußbetten,
haben ungleichen Wasserstand, raschen, von Strudeln und Stromschnellen
unterbrochenen Lauf und sind daher last bis zur Müudung nicht schiffbar.
— Das Klima des Hochlandes ist ausgeprägt kontinental, trocken und
regenarm. Oft steigt die Sommerhitze bis 40^ C. Glühende Hitze am Tage,
empfindliche Kühle in der Nacht! Im Winter treten Kälteerscheinungen bis
nul-, — Der Pflanzenwuchs des regenarmen Hochlandes ist
äußerst dürstig. Unabsehbar dehnen sich die dürren, baumlosen Ebenen ans,
am seruen Horizont oft von steilen, wundersam gezackten Randgebirgen be-
grenzt , Aus den Heideflachen weiden große Merino-Herden. In
Altkaituien und Leon sind Ackerflächen vorherrschend.
Die Tiefebenen siud ihrer Natur nach sehr verschieden. Das mulden-
sornuge a r a g 0 n i s ch e Tiefland, vom Meer durch das k a t 0 l 0 -
n 11 ch e K ü e n g e b t r g e abgeschlossen, ist vorwiegend Steppenlandschast
nut oaienartig eingestreuten Fruchtgebieten, schlecht angebaut und wie die
Hochebene dünn bevölkert. — Das a n d a l u f i f ch e T i e f l a u d öffnet sich
zum atlantischen Meere und zeigt, soweit die Bewässerung reicht, außer-
ordentliche »Fruchtbarkeit und ausgedehnte Kultur von Südfrüchten, auch
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: B._Südeuropa
Extrahierte Ortsnamen: Europas Andalusien Altkaituien
26
B. Landschaftsgebiete.
§ 69—71
§ 70.
§ 71. Von den Mineral- und Heilquellen des Erzgebirges seien Wiesen-
bad bei Annaberg, Warmbad bei Wolkenstein, Berggießhübel und Gott-
leuba^ genannt.
So sind das Schwarzwasser- und Bockautall äusserst reizvoll. Häusig schmücken
Burgen die Talränder, wie im Zschopautal. Besonders tief eingesägt, stellenweise bis
300 in, hat die Sehma^ ihr Tal. Unweit der Schlösser Stein und Hartenstein befindet
sich im Muldental, inmitten schönen Buchenwaldes, die Prinzenhöhle^. Der Rabe-
nauer und Plauensche Grund sind landschaftlich hervorragend, galt letzterer doch,
bevor man die romantischen Gründe und Felsen der Sächsischen Schweiz kannte,
als Perle Sachsens. .Kipsdorf im Tale der oberen Roten Weißeritz ist durch seine
Lage inmitten ausgedehnter Waldungen zur vielbesuchten Sommerfrische geworden.
Und herrlich liegt im
engen Tale der Wil-
den Weißeritz Tha-
ran dt mit der Forst-
akademie. Hier ziehen
sich an den steilen
Talwandungen Herr-
liche Buchenwälder
(Heilige Hallen) hin,
an die sich der aus-
gedehnte Grillen-
burger Wald an-
schließt. Im Müglitz-
tat erhebt sich Schloß
Weesenstein (Bild
12), ins Flöhatal grüßt
Schloß Pnrschen-
stein, und tief unter
Schloß Scharfenste in
tost die Zschopau.
Sind auch die
Flüsse des Erzge-
birges nicht schiff-
bar,soliefernsiedoch
kostbare Wasser-
kräfte, die schon
frühzeitig für Wä-
scheu, Poch- und
Hammerwerke vom
Bergbau, später für
Mühlen und Fa-
briken ausgenutzt
wurdeu, heute viel-
fach die Antriebs-
kraft für elektrische
Maschinen abgeben.
12. Schloß Weesenstein. Im anmutigen Müglitztals, dessen Hänge
besonders zur Frühlings- und Herbstzeit mit ihrem Mischwald aus Eichen,
Buchen, Birken und Fichten ein farbenprächtiges Bild gewähren, erhebt sich
über dein gleichnamigen Dörfchen das malerische Schlos; Weesenstein.
Förmlich eingearbeitet ist es in die Felsen, die bis in die oberen Stockwerke
und selbst am Turme zum Teil die künstlichen Mauern ersetzen.
* Bockau bedeutet Buchenfluß. — " D. i. die Kalte.
3 Bekannt durch den sächsischen Prinzenraub, 1455. -
4 D. i. dichter Jagdwald.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
der
1. Eurvpa. 17
6) Bodengestalt und Gewässer.
Die Oberfläche Europas ist außerordentlich mannigfaltig. Alle Formen
c Bodengestalt sütd vertreten: Hochgebirges Mittelgebirge, Hügel-
1 Nach ihrer Höhe über dem Meeresspiegel werden die Gebirge eingeteilt in Mittel-
gebirge und in Hochgebirge.
Im H o ch g e b ir g e (H 20 tt. 21) lassen wir, da die Wärme von unten nach oben abnimmt,
beim Hinaufsteigen zuerst die Ackerfelder und das zartere Laubholz hinter uns, dann den
Nadelwald. Es folgen grüne Matten, die als Weide oder Wiese benutzt werden können^
dann schwinden auch die Gräser und Moose, und wir betreten kahle Felsen und die Welt
ö. Seydlitz, Vorstufe. o
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
(
>
(Nach einem Aquarell von Prof. Dr. Pechuel-Loesche, Erlangen.)
Milchbuschwüste in der Namib in Deutsch-Südwestafrika.
„Der wüste Küstensaum von Südwestasrika, die Namib, wo nur eine kümmerliche Tau- und Nebelvegetation, darunter die Welwitschia gedeiht, trägt strichweise auch Euphorbienbestände,
die sogenannten Milchbüsche. Die seltsamen Gewächse bieten einen Anblick, als wäre das Ödland mit unzähligen, bis etliche Meter großen Heuschobern besetzt. Abgestorbene
Stücke brennen vortrefflich. Die Bestände leiten vielfach zur Strauchsteppe über." (Pechuel-Loesche: Zur Kenntnis des Hererolandes. „Das Ausland" 1886. S. 872, 890.)
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